Erfolgreiche Kommunikation – Der Schlüssel zu starker Führung und moderner Lehrlingsausbildung
Kommunikation ist eine der wichtigsten Fähigkeiten im Berufsleben – und gleichzeitig eine der meist unterschätzten. Erfolgreiche Führungskräfte und Ausbilder:innen wissen: Gute Kommunikation bedeutet nicht nur Informationen weiterzugeben, sondern Beziehungen zu gestalten, Missverständnisse zu vermeiden und echtes Verständnis zu schaffen.
Gerade in der Arbeit mit jungen Menschen, etwa in der Lehrlingsausbildung oder im Lehrlingstraining, treffen unterschiedliche Denkweisen, Erfahrungen und Kommunikationsstile aufeinander. Was für die Geschäftsführung selbstverständlich klingt, ist für Lehrlinge oft neu – und umgekehrt.
Ein zentraler Grundsatz des Kommunikationsforschers Paul Watzlawick lautet: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“Selbst wenn wir schweigen oder nur kurz reagieren, senden wir Signale. Genau hier entstehen viele Missverständnisse: nicht durch das, was gesagt wird, sondern durch das, was ungefragt mitschwingt.
Doch die gute Nachricht: Kommunikationskompetenz ist lernbar – durch Training, Reflexion und eine klare Struktur. Besonders Seminare für Lehrlinge, Trainings für Führungskräfte und Programme für Ausbilder:innen können hier einen enormen Unterschied machen.
4 Strategien für bessere Kommunikation im Berufsalltag
1. Präzise Sprache – Klarheit schaffen, Missverständnisse vermeiden
Erfolgreiche Kommunikation orientiert sich stets am Gegenüber. Eine klare, präzise und gleichzeitig wertschätzende Sprache sorgt dafür, dass Inhalte so ankommen, wie sie gemeint sind. Das ist vor allem in der Führung von jungen Menschen entscheidend.
Der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun verdeutlicht mit seinem Vier-Seiten-Modell, dass jede Nachricht gleichzeitig vier Botschaften enthält:
Sachinhalt
Selbstoffenbarung
Beziehungsbotschaft
Appell
Was eine Führungskraft als reine Sachinformation meint, kann ein Lehrling z. B. als Kritik („Beziehungsebene“) oder als versteckte Aufforderung („Appell“) interpretieren.
Deshalb ist es für Führungskräfte wichtig, Sprache bewusst und situativ anzupassen:
präzise Formulierungen
klare Erwartungen
einfache, aber nicht vereinfachende Sprache
Beispiele, die für Lehrlinge nachvollziehbar sind
Auch in Lehrlingstrainings ist das ein zentraler Baustein: Junge Menschen lernen, ihre Anliegen klar zu formulieren, Verantwortung zu übernehmen und professionell aufzutreten.
2. Aktives Zuhören – Verstehen statt vorschnell reagieren
Aktives Zuhören ist eine der wirksamsten Kommunikationsmethoden – und gleichzeitig eine der schwersten. Der Psychologe Carl Rogers zeigte, dass Menschen wachsen können, wenn ihnen empathisch, echt und wertschätzend begegnet wird.
Rogers’ Grundannahme:
“Echte Aufmerksamkeit schafft Vertrauen – und Vertrauen ermöglicht Entwicklung.”
Aktives Zuhören bedeutet:
präsent zu sein
Rückfragen zu stellen
Emotionen zu spiegeln
Pausen auszuhalten
nicht sofort zu bewerten oder zu lösen
Für die Lehrlingsausbildung ist das zentral. Lehrlinge, die sich ernst genommen fühlen, öffnen sich schneller, sprechen Unsicherheiten an und entwickeln mehr Selbstvertrauen.
Der Loop of Understanding – ein kraftvolles Werkzeug
Der Loop of Understanding ist ein praktischer nächster Schritt nach dem aktiven Zuhören. Dabei wird das Gesagte in eigenen Worten zurückgespiegelt, um sicherzugehen, dass wirklich verstanden wurde.
Der Loop hilft:
Inhalte zu klären, bevor man reagiert.
Emotionen zu erkennen, die zwischen den Zeilen mitschwingen.
Beziehungsebene zu stärken, weil das Gegenüber sich wirklich verstanden fühlt.
Für Führungskräfte und Ausbilder:innen ist das eine der wirkungsvollsten Techniken im Alltag.
3. Körpersprache verstehen – Nonverbale Signale nutzen
Kommunikation findet nicht nur über Worte statt. Studien der Sozialpsychologin Amy Cuddy zeigen, wie stark unser Körper unsere Wirkung beeinflusst – und auch unser Gegenüber unbewusst steuert.
Körpersprache zeigt:
Selbstbewusstsein oder Unsicherheit
Zustimmung oder Widerstand
Interesse oder Distanz
Gerade bei Lehrlingen ist es essenziell, diese Signale zu erkennen, da junge Menschen oft noch wenig Routine in der beruflichen Kommunikation haben.
Typische Beispiele:
verschränkte Arme: Schutz, Unsicherheit oder Ablehnung
hochgezogene Schultern: Anspannung
offener Blick: Interesse und Dialogbereitschaft
nervöses Fingerspiel: Überforderung oder fehlende Klarheit
In Seminaren für Lehrlinge lernen junge Menschen, wie ihre eigene Körpersprache wirkt – und wie sie die Signale anderer besser entschlüsseln können. Führungskräfte profitieren ebenso, denn nonverbale Sensibilität stärkt Teamklima und Gesprächsführung.
4. Feedback geben und empfangen – Gemeinsam wachsen
Feedback ist eines der mächtigsten Entwicklungsinstrumente im Arbeitsleben. Der Bildungsforscher John Hattie konnte wissenschaftlich zeigen, dass konstruktives Feedback zu den effektivsten Methoden gehört, um Lernen und Leistung zu verbessern.
Gutes Feedback bedeutet:
spezifisch statt allgemein
wertschätzend statt belehrend
verhaltensbezogen statt personenbezogen
zeitnah statt aufgeschoben
dialogorientiert statt einseitig
Für die Lehrlingsausbildung heißt das:
Regelmäßige, gut strukturierte Rückmeldungen beschleunigen Lernprozesse, stärken Motivation und schaffen Klarheit über Entwicklungsziele.
Ebenso wichtig: Lehrlinge lernen, Feedback als Chance zu sehen – nicht als Kritik. Genau dafür sind professionelle Lehrlingstrainings wertvoll: Sie vermitteln Methoden, Sicherheit und Selbstreflexion.
METASKILLS.academy – Kommunikation, die verbindet
Bei METASKILLS.academy unterstützen wir Unternehmen in ganz Österreich dabei, ihre Kommunikationskultur zu stärken. Unsere Angebote reichen von Leadership-Programmen für Führungskräfte über maßgeschneiderte Inhouse-Seminare bis hin zu Seminaren für Lehrlinge und Spezialtrainings für Ausbilder:innen.
Unsere Lehrlingsseminare fördern genau jene Fähigkeiten, die im modernen Berufsleben unverzichtbar sind:
Empathie, klare Sprache, Selbstbewusstsein, Konfliktkompetenz und professionelles Auftreten.
Unsere Programme orientieren sich an wissenschaftlich fundierten Konzepten, echter Praxisnähe und einer stärkenorientierten Herangehensweise.
Weiterführende Literatur
Cuddy, A. J. C. (2015). Presence: Bringing Your Boldest Self to Your Biggest Challenges. Little, Brown and Company.
Hattie, J. (2009). Visible Learning: A Synthesis of Over 800 Meta-Analyses Relating to Achievement. Routledge.
Rogers, C. R. (1951). Client-Centered Therapy: Its Current Practice, Implications and Theory. Houghton Mifflin.
(Dies ist das Originalwerk, auf dem die deutschsprachige „nicht-direktive Gesprächsführung“ basiert.)
Rosenberg, M. B. (2003). Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens. Junfermann.
Schein, E. H. (2017). Organizational Culture and Leadership (5th ed.). Wiley.
(Erstveröffentlichung 1985, aber die 5. Ausgabe ist die zitierfähigste aktuelle Fassung.)
Schulz von Thun, F. (1981–1998). Miteinander reden (Bände 1–3). Rowohlt.
Watzlawick, P., Beavin Bavelas, J., & Jackson, D. D. (1969). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. Huber.