Das Reifegradmodell nach Hersey & Blanchard: Warum es die Führungskräfte-Entwicklung prägt

Das Reifegradmodell nach Hersey und Blanchard, auch bekannt als Situational Leadership Model, gehört heute zu den wirkungsvollsten Konzepten in der modernen Führungskräfte-Entwicklung. Sein zentraler Gedanke: Es gibt nicht den einen richtigen Führungsstil. Erfolgreiche Führung orientiert sich immer an den Menschen, ihren Kompetenzen und ihrer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Dieses Modell schafft Klarheit in der Führungsarbeit und bietet eine strukturierte Grundlage, um Mitarbeitende gezielt zu entwickeln, Konflikte zu vermeiden und Leistung nachhaltig zu fördern.

In diesem Artikel zeigen wir, wie das Modell funktioniert, welche Reifegrade und Führungsstile es beschreibt und wie es in Leadership Seminaren und Coaching-Prozessen — insbesondere bei METASKILLS.academy — praktisch angewendet wird.

Reifegrad-Modell

Das Reifegradmodell und seine Bedeutung für die moderne Führungskräfte-Entwicklung

In der heutigen Führungskräfte-Entwicklung geht es nicht mehr allein darum, Führungskräfte mit theoretischem Wissen auszustatten. Entscheidend ist, dass sie flexibel, bewusst und situationsgerecht führen können. Genau hier setzt das Reifegradmodell an.

Es hilft Führungskräften dabei:

  • die Fähigkeiten und Motivation ihrer Mitarbeitenden präziser einzuschätzen,

  • den passenden Führungsstil auszuwählen,

  • Überforderung und Unterforderung zu vermeiden,

  • und die Weiterentwicklung von Mitarbeitenden aktiv zu gestalten.

Das Modell unterstützt Führungskräfte dabei, situativ und adaptiv zu handeln, statt automatisch ihrem bevorzugten Führungsstil zu folgen. Dadurch wird Führung klarer, nachvollziehbarer und wirksamer — eine zentrale Grundlage moderner Führungskräfte-Entwicklung.

Warum das Modell für Coaching, Leadership & Seminare so wertvoll ist

Das Reifegradmodell ist weit mehr als ein Führungsmodell: Es ist eine praktische Orientierungshilfe, die Coaching, Leadership und Seminare strukturierter und effektiver macht.

Es ist besonders hilfreich, weil es:

  • Entwicklung sichtbar und messbar macht,

  • ein gemeinsames Vokabular schafft („Wo stehen wir? R2? Oder eher R3?“),

  • hilft, Entwicklungsgespräche klar zu strukturieren,

  • Führungskräften Sicherheit im Umgang mit Unsicherheit gibt,

  • und eine Grundlage für Coaching-Prozesse darstellt.

Ob im Einzelcoaching, im Teamsetting oder in Leadership Seminaren — das Modell schafft Transparenz über Erwartungen, Fähigkeiten und Verantwortungsgrade.

Die vier Reifegrade (R1–R4) – Kompetenz und Bereitschaft verstehen

Der „Reifegrad“ beschreibt zwei Dimensionen:

  1. Kompetenz (ability) – Wie gut kann die Person die Aufgabe ausführen?

  2. Bereitschaft (willingness) – Wie stark ist der Wille/Mut, die Aufgabe zu übernehmen?

Daraus ergeben sich vier Reifegrade:

R1 – niedrige Kompetenz, geringe Bereitschaft

Eine Person kann die Aufgabe noch nicht und ist unsicher oder nicht motiviert. Perfekt für Struktur, Anleitung und Orientierung.

R2 – geringe bis moderate Kompetenz, hohe Bereitschaft

Die Person ist motiviert, aber unerfahren. Ideal für Coaching, Erklären und intensives Begleiten.

R3 – hohe Kompetenz, schwankende Bereitschaft

Die Fähigkeiten sind vorhanden, aber das Engagement ist instabil. Oft in Veränderungsprozessen zu sehen. Hier braucht es Beteiligung und Unterstützung.

R4 – hohe Kompetenz, hohe Bereitschaft

Die Person ist top-kompetent und motiviert. Die Führungskraft kann weitgehend delegieren.

Diese Einteilung schafft Klarheit — und erleichtert Führungskräften die Entscheidung, wie viel Anleitung oder Freiraum eine Person wirklich braucht.

Die vier Führungsstile (S1–S4) im Situational Leadership

Zu jedem Reifegrad gehört der passende Führungsstil:

S1 – Telling / Direktive Führung (für R1)

  • klare Anweisungen

  • detaillierte Vorgaben

  • engmaschige Kontrolle

Ideal bei fehlender Kompetenz.

S2 – Selling / Coaching (für R2)

  • erklären

  • beraten

  • motivieren

  • hohe Beziehungspflege

Ziel: Kompetenz aufbauen und Motivation stärken.

S3 – Participating / Partizipativ (für R3)

  • gemeinsam entscheiden

  • Verantwortung teilen

  • Selbstvertrauen stärken

Perfekt, wenn Kompetenz da ist, aber der Wille schwankt.

S4 – Delegating (für R4)

  • Verantwortung übergeben

  • minimaler Führungsaufwand

  • Vertrauen & Autonomie

Optimal für erfahrene, engagierte Mitarbeitende.

Dieses Zusammenspiel macht Führung zu einem dynamischen Prozess, nicht zu einer starren Methode.

Wie das Reifegradmodell in Leadership Seminaren praktisch angewendet wird

In einem guten Leadership Seminar bleibt das Reifegradmodell keine Theorie. Es wird erlebbar. Teilnehmende erleben in Übungen, Simulationen und Beispielen, wie unterschiedliche Reifegrade zu unterschiedlichen Führungshandlungen führen.

Typische Elemente:

  • realistische Fallbeispiele aus dem Führungsalltag

  • Simulationsübungen mit wechselnden Reifegraden

  • Feedbackrunden zur Wirkung verschiedener Führungsstile

  • Reflexion über eigene Präferenzen im Führungsverhalten

  • konkrete Tools für Mitarbeiter-Entwicklungsgespräche

Führungskräfte erkennen schnell:
Nicht jeder Mitarbeitende braucht das Gleiche. Und nicht jede Situation verlangt denselben Führungsstil.

Die Anwendung des Reifegradmodells macht Führung klarer, leichter und wirksamer.

Die Umsetzung bei METASKILLS.academy – Entwicklung durch situatives Leadership

Bei METASKILLS.academy wird das Reifegradmodell als zentrales Instrument der Führungskräfte-Entwicklunggenutzt. Unsere Trainings verbinden theoretisches Verständnis mit direkter Anwendung und persönlicher Reflexion.

Unsere Vorgehensweise:

  • Einschätzung realer Reifegrade von Mitarbeitenden

  • praktische Übungen zu allen vier Führungsstilen

  • individuelles Coaching zur Führungswirkung

  • Reflexion des eigenen Führungsansatzes

  • Entwicklung eines situativen Führungsverständnisses

Durch diesen Ansatz erleben Führungskräfte, wie situative Führung Konflikte reduziert, Motivation steigert und Mitarbeitende langfristig stärkt.

So wird das Reifegradmodell zu einem kraftvollen Werkzeug moderner Führung.

Das Reifegradmodell gehört heute zu den wichtigsten Werkzeugen der Führungskräfte-Entwicklung. Es macht Führung klarer, individueller und wirksamer, indem es zeigt, wie unterschiedlich Mitarbeitende je nach Kompetenz und Bereitschaft geführt werden müssen. Statt starrer Führungsphilosophien bietet es einen flexiblen Ansatz, der Coaching, Kommunikation und Leadership intelligent miteinander verbindet.

In Seminaren und Coachings wird das Modell zu einem praktischen Orientierungsrahmen – für Mitarbeitergespräche, Teamentwicklung, Veränderungssituationen und die tägliche Führungsarbeit. METASKILLS.academy legt besonderen Wert darauf, dieses Modell erlebbar zu machen, damit Führungskräfte es nicht nur kennen, sondern souverän anwenden können.

Führung wird dadurch nicht nur wirksamer, sondern menschlicher und klarer. Genau das ist moderne Leadership.

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